Sind Tomaten giftig?
Fakt ist: die Tomatenpflanze gehört zu der Familie der Nachtschattengewächse und enthält das Zellgift Solanin. Solanin ist eine natürliche chemische Verbindung, die der Pflanze als Schutz vor Schädlingen und Krankheiten dient. Solanin gilt als schwach giftig und zwar auch für uns Menschen. Trotzdem werden wir nicht vor dem Verzehr von Tomaten gewarnt. Aber warum ist das so?
Solanin befindet sich vor allem in den grünen Teilen der Pflanzen, wie in den Blättern, dem Stielansatz und natürlich in den unreifen Früchten. Der Gehalt an Solanin wird beim Reifungsprozess abgebaut. Unreife Tomaten können 90-320 mg Solanin pro Kilogramm enthalten, während reife Tomaten gerade einmal auf 0-7 mg pro Kilogramm kommen.
Genau wie wir Menschen sollten also auch unsere Hunde keine unreifen, grünen Tomaten fressen. Weder roh, noch gekocht. Denn Solanin ist hitzestabil und bleibt beim Kochprozess erhalten. Es spricht allerdings nichts dagegen, dass reife Tomaten im Hundenapf landen. Tomaten sind ein kalorienarmer Snack und bieten dazu noch eine Menge guter Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Vor allem der rote Farbstoff der Tomate gilt als besonders förderlich: Lycopin. Lycopin soll antioxidativ wirken und gilt als Radikalfänger, der das Immunsystem stärken kann. Die Tomate schützt sich mit Lycopin vor den schädlichen Wirkungen der ultravioletten Sonnenstrahlen.
Natürlich sollen Tomaten nicht in Massen verfüttert werden. Allerdings ist es ist völlig in Ordnung gelegentlich reife Tomaten zu geben. Vorausgesetzt deinem Hund schmeckt es und er verträgt sie.
Was ist aber, wenn dein Hund zu den Vielfraßen gehört und einfach alles frisst, was er findet? Vielleicht auch deine Tomatenpflanzen im Garten? Wie schädlich ist Solanin und worauf musst du achten?
In der veterinärmedizinischen Datenbank wird Solanin als schwach giftig geführt. Problematisch sind also größere Mengen an Pflanzenteilen – natürlich in Relation zur Größe deines Hundes. Solanin reizt vor allem die Schleimhaut des Magendarmtraktes, daher sind Magen-Darm-Probleme die häufigsten Symptome. Bei Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall solltest du einen Tierarzt aufsuchen. In seltenen Fällen sind auch neurologische Symptome und Herz-Kreislaufprobleme zu beobachten. Grundsätzlich gilt: solltest du dir unsicher sein, welche Mengen dein Hund aufgenommen hat, gehe immer sofort zum Tierarzt. Je nach Zeitpunkt der Aufnahme, kann der Hund hier zum Erbrechen gebracht werden, so dass es erst gar nicht zu Vergiftungserscheinungen kommt.
Im Übrigen gehört auch die Kartoffel zu den Nachtschattengewächsen und enthält ebenso wie die Tomatenpflanze Solanin. Hier gilt dieselbe Grundregel: keine grünen Teile der Pflanze und der Früchte füttern.
Unser Fazit: die Furcht vor roten Tomaten im Hundefutter ist unbegründet und ist ein Mythos, der sich hartnäckig hält.